Stubaier Höhenweg

07.08.2014 - 11.08.2014

07.08.2014 Neder - Innsbrucker Hütte

4,5 km | 1353 HM auf 

 

Der erste Tag begann bereits morgens gegen 05:00 mit der Autofahrt in das Stubaital. Der Verkehr machte keine Probleme und so kamen wir gut durch und waren gegen Mittag in Neder. Dort parkten wir das Auto und starteten pünktlich um 12:00h zur Mittagszeit Richtung Innsbrucker Hütte. Der Weg verlief zunächst wenig spektakulär an auf einer Schotterpiste durch den Wald, immer entlang am Pinnisbach.

Kurz vor der Issenangeralm war der Weg jedoch aufgrund von Steinschlag für Fußgänger gesperrt und wir wurden über einen etwas oberhalb des Weges gelgenen Bergnbauernhof umgeleitet.

Bei nbestem Sonnenschein konnten wir die Rettungsaktion eines Bergsteigers mitverfolgen, der sich offensichtlich eine Beinfraktur zugezogen hatte und mit dem Heli aus dem Berg geholt wurde. Auf einer Weide direkt hinter der Issenangeralm wurde er dann nochmal auf einer Vakuummatratze umgelagert bevor der Hubschrauber dann Richtung Krankenhaus startete.


Um uns für die letzten gut 620 HM, der steilste Anstige an diesem Tag und zugleich SChlussetappe vor dem Pinnisjoch, nochmal etwas zu stärken kehrten wir nochmal in der Karalm ein. Die zunehmende Bewölkung und die angekündigten Regenschauer zum Abend hin, ließen uns aber nicht allzu lange verweilen, denn der Plan war es trocken auf der Hütte anzukommen. Daraus wurde leider nichts, denn etwa 45 Gehminuten vor der Inssbrucker Hütte ergaß sich ein ordentlicher Regenschauer.


Die Hütte erreichten wir wieder bei Sonnenschein, der Regen hatte sich recht schnell wieder verzogen.

Zum Abendessen begaben wir uns dennoch in den gemütlichen Gastraum der recht großen Innsbrucker Hütte.

08.08.2014 Habicht

3 km | 907 HM auf, 907 HM ab

 

An diesem Tag hatten wir uns den Habicht mit seinen stolzen 3277m vorgenommen. Da gegen Nachmittag und Abend Gewitter aufziehen sollten, machten wir uns bereits um 06:30h von der Hütte auf. Bei bestem Wetter starten wir im Sonnenaufgang von der Hütte. Da wir am Abend wieder zur Hütte zurück kehren, um dort ein zweites Mal zu übernachten, können wir einiges an Gepäck auf der Hütte lassen. Der leichte Rucksack macht sich deutlich bemerkbar und erleichtert den Aufstieg um einiges.

Nach der Hütte geht es recht gemäßigt ca. eine Stunde lang leicht stiegend den Bergrücken entlang, bevor man an den Fuß des Habichts gelangt. Hier trifft man des öfteren Schafe auf dem Weg, die im Morgengrauen hier grasen. Jetzt wird der Weg steiler und es folgen einige drahtseilversicherte Passagen. Man braucht des öfteren seine Hände zum festhalten und klettern. Wer gerne Klettersteige geht oder im Fels klettert kommt hier auf seine Kosten. Einige Stellen sind etwas ausgesetzt, rechts von dem Weg geht es teilweise etliche Meter steil hinunter zum Pinnistal.

Etwas weiter oben, ca. 30 Minuten vor dem Gipfel quert man das berühmte Schneefeld und steigt weiter über Blockhalden Richtung Gipfel. Kurz vor dem Gipfel kommen noch einmal ein paar ausgesetzte Stellen, die mit Drahtseilen versichert sind.

Genau zu der Zeit, als wir den Gipfel erreichten zogen ein paar Wolken über den sonst klaren Himmel und schränkten die Sicht etwas ein. Man konnte trotzdem erahnen, welch großartige SIcht man sonst von dem Habicht hat.

Der Rückweg verlief wieder über den selben Weg runter zurück zur Hütte. Die angekündigten Regen- und Gewitterschauer ließen sich zum Glück genügend Zeit und wir kehrten trockenen Fußes zurück zur Hütte.

09.08.2014 Innsbrucker Hütte - Bremer Hütte

10,6km | 730 HM auf, 680 HM ab


Heute geht es von der Innsbrucker Hütte weiter zur Bremer Hütte. Mit den 10,6 km horizontaler Entfernung handelt es sich dabei um die weiteste Etappe der Tour. Das Wetter verspricht schön zu werden, jedoch sind für den Nachmittag bzw. den Abend Regenschauer und schlechtes Wetter gemeldet. Deshalb starten wir auch wieder bereits um 06:30h mit dem Frühstück uznd verlassen gegen 07:00h die Hütte.

Zunächst geht es in die selbe Richtung wie gestern bei der Besteigung des Habicht, bald zweigt der Weg jedoch links ab und man läuft einen Talkessel aus etwas bergauf zu einer Scharte. Hier wird kurz pausiert, die herrliche morgendliche Sicht genossen und Sonnecreme nachgeschmiert, es verspricht heiß zu werden und auch jetzt sticht die Sonne schon ganz schön heftig.

Nach der Scharte geht es wieder etwas hinunter, man läuft ein nächstes kleinem Talkessel aus, bleibt dabei aber nahezu auf einer Höhe. Nur gegen Ende legt man noch ein paar HM zu und erreicht die Pramars-Spitze mit ihren 2470m. Von hier aus kann man in der Ferne schon die Bermer Hütte sehen. Es ist noch ein ganzes Stück Weg, was vor uns liegt.

Auf der anderen Seite der Pramarsspitze geht es wieder, mitunter auch recht steil, bergab. Einige STellen sind auch hier mit einem Drahtseil, und Trittbügeln im Fels gesichert und erfordern beide Hände zum festhalten und vorwärts kommen. Die zahlreichen Gedenktaflen entlang des Weges zeugen davon, dass diese Stelle nicht ganz ungefährlich ist.

Der Weg führt weiter in etwas ebeneres Gelände, man erreicht vorerst den tiefsten Punkt dieses Abschnittes, überquert einen Quellebach und steigt danach wieder 240 HMauf losem Geröll und Blockhalden steil hinauf zur hohen Burg. Auch ein kleines Schneefeld muss hier überquert werden.  Die letzten Meter zur hohen Burg hoch sind recht steil und auf dem losem Geröll lässt es sich nur schlecht voran kommen.


Pünktlich mit dem erreichen dieser Scharte zeiht es sich langsam zu und fängt auch bald an zu regnen.

Oben treffen wir eine Familie die mit 4 Kindern im Grundschulalter unterwegs ist, die Kinder bewegen sich im Fels agil voran wie kleine Gämsen und machen auch keine Anstalten müde zu werden.

Im leichten Regen geht es zunächst gemütlich bergab und man erreicht bald eine Wegkreuzung, hier hat man jetzt die Wahl. Entweder steigt man nochmal etliche Höhenmeter ab um sie auf der anderen Seite wieder zur Hütte hoch anzusteigen, oder man spart sich einige Höhenmeter muss dafür am Ende eine Stelle überwinden, die als Klettersteig bezeichnet werden kann. So sagt es zumindest dieverse Literatur.

Gemeinsam mit der Familie entscheiden wir uns die sichere Variante zu nehmen, denn nun hat auch der Regen deutlich zugenommen.

Aber auch bei dieser Variante sind einige Kletterpassagen gefragt, wie sich jetzt zeigt. Aufgrund des Regens ist der Fels nass und rutschig, aber es ist auch hier alles gut mit Drahtseilen gesichert.

Nach diesem Aufstieg noch um ein paar große Felsblöcke herum, an einem kelinen Tümpel vorbei und wir erreichen schließlich die Bremer Hütte.

Wir sind wohl von der gemütlichen Inssbrucker Hütte noch verwöhnt, denn die Bremer Hütte wirkt jetzt im Vergleich recht ungemütlich und vorallem klein. Nach dem langen Tag hatte ich mich auf eine (zumindest lauwarme) Dusche gefreut, doch leider quittierte die Duschanlage nur wenige Minuten vor unserem Eintreffen ihren Dienst und so bleib nur die Katzenwäsche.

Den verregneten Abend verbringen wir im Gastraum der Hütte.


10.08.2014 Bremer Hütte - Nürnberger Hütte

5,6km | 401 HM auf, 534 HM ab


Als wir an diesem Morgen aufwachen hat der Regen zum Glück aufgehört und die Sonne kommt zum Vorschein, auch heute verspricht es wieder ein schöner, sonniger tag zu werden. Bislang hatten wir mit dem Wetter größtenteils echt Glück.

Als heutiges Tagesziel gibt es zwei Optionen. Zum einen die Nürnberger Hütte, und zum anderen die Sulzenauhütte, die noch hinter der Nürnberger Hütte liegt. Da die Etappe zur Nürnberger eine der kürzerern ist, gehen viele direkt weiter zur Sulzenau Hütte. Wir beschließen das spontan zu entscheiden, je nach dem wie gut wir vorankommen und wie das Wetter sich entwickelt.

Im morgendlichen Sonnenschein steigen wir hinter der Bremer Hütte sachte entlang an einem kleinen See sachte bergauf. Der Aufstieg wird kurz unter dem Simmigjöchel nochmal recht steil und führt über Platten und loses Schuttwerk.

Man erreicht das Simmigjöchel mit seinen 2754m. Hier oben steht auch ein altes Zollhaus. Ein perfekter Platz um Pause zu machen und die faszinierende Aussicht zu genießen.  Man erhascht einen guten Blick auf den wilden Freiger und kann in der Ferne einige Seilschaften auf dem Gletscher beobachten. Von hier ist auch die Nürnberger Hütte das erste Mal zu sehen.

Auf der anderen Seite des Zollhauses geht es recht steil hinab. Über einige Felsen und ein Schneefeld. Hier liegen Überreste eines verbrannten Rucksacks, irgendwie ein merkwürdiger Anblick ;)

Der Weg hinab wird anspruchsvoller, auch hier sind wieder alle Viere gefragt um voran zu kommen, bei der Überquerung eines recht steilen Schneefeldes ist nochmal Konzentration gefragt, dann ist die Schlüsselstelle der Tour überwunden.

Über Schutt und später zunehmend Schrofen fürht der Weg zu dem sogenannten Paradies, eine idyllische Landschaft aus kleinen Seen und Wiesen die ihrem Namen alle Ehre macht.


Nach einer weiteren Pause im Paradies - wir haben heute ja eine kürzere Etappe und können es ruhiger angehen lassen - folgen  wir weiter unserem Weg. Vom Paradies steigt man weiter, teilweise wieder mit einigen Kletterpassagen und Drahtseilen, hinunter zu einem Gletscherbach. Eine etwas abenteuerliche Brücke, gebaut aus zwei Holzbalken und einer ca. 30cm breiten Bohle führt etwa 3m überdem Gebirgsbach auf die andere Seite.

Jetzt ist es nicht mehr weit zur Nürnberger Hütte, nochmal ein leichter Aufstieg und noch vielleicht 30 Minuten Gehzeit führen dann zu der majestätischen Nürnberger Hütte.

Auf der Terrasse genießen wir erstmal einen leckeren Kaiserschmarrn und beschließen nicht mehr weiter zur Sulzenau Hütte zu gehen, es ist mittlerweile schon Nachmittag. Stattdessen gibt es auch im Umfeld der Nürnberger Hütte einiges zu sehen. Neben einer Flying Fox gibt es hier auch einen Klettersteig oberhalb der Hütte. Leider haben wir nicht die entsprechende Ausrüstung dabei.

Im Gegensatz funktioniert hier die Dusche und man kann sogar kostenlos warm duschen, eine willkommene Gelegenheit. ;)

Gegen Abend beginnt es dann, wie bsiher jeden Tag, zu regnen. Die Aussichten für den morgigen Tag prognostizieren auch Regen, perfektes Timing, denn morgen geht es für uns wieder nach Hause zurück.

11.08.2014 Nürnberger Hütte - Ranalt

| 900 HM ab